Wie muss ein Fahrzeug ausgerüstet sein, um bei unsichtigem Wetter zu fahren?

Ausrüstung bei unsichtigem Wetter in der Binnenschifffahrt

In der Binnenschiffahrt gibt es den Begriff des unsichtigem Wetter.

Was genau ist unter unsichtigem Wetter zu verstehen? Unter unsichtigem Wetter ist die Sichtbeeinträchtigungen durch Wettergeschen wie Nebel, starker Regen und Schneefall zu verstehen.

Ausrüstung bei unsichtigem Wetter in der Binnenschifffahrt - Nebel
Nebel mit Sichtweiten unter 100 Meter

Ausrüstung bei unsichtigem Wetter in der Binnenschifffahrt - Starkregen
Sichtbeeinträchtigung durch Regen

Auch Orkan kann auf Wasserflächen zu einer massiven Sichteinschränkung führen. Das Foto wurde bei Windgeschwindigkeiten um 60 Knoten Wind in der geschützten Marina Craobh Haven in Schottland aufgenommen. Die Sichtweite lag unter 200 Meter. Durch starken Wind der über Wasserflächen streicht entsteht Gischt ein Gemisch aus Wassertröpfchen und Luft.

Ausrüstung bei unsichtigem Wetter in der Binnenschifffahrt - Orrkan
Orkan

Radar

Ein Radar ist bei unsichtigem Wetter unabdingbar. Auch im Zeitalter von AIS ist Radar die einzige Möglichkeit in Echtzeit verläßliche Informationen über Fahrzeuge in der näheren Umgebung zu erhalten. Schließlich ist nicht jedes Fahrzeug mit einem aktiven AIS-Gerät ausgerüstet. Außerdem können AIS-Signale verzögert zur Anzeige kommen.

Den Umgang mit dem Sportboot-Radar vermitteln wir in unserem Radartraining auf dem Rhein.

UKW-Funk

UKW-Funk ist ebenfalls unerlässlich für die Kommunikation mit Fahrzeugen in der Nähe. Im Binnenfunk ist der Kanal 10 für die Schiff-Schiff Kommunikation einzuschalten.

Schallsignale

Auch Sportboote müssen bei unsichtigem Wetter Schallsignale geben um so auf sich aufmerksam zu machen. Fahrzeuge in Fahrt geben jede Minute ein langes Schallsignal.

Radarreflektor

Jedes Sportboot sollte mit einem Radarreflektor ausgestattet sein sofern dies Bauartbedingt möglich ist.
Ein Radarreflektor verbessert die Erkennbarkeit des Sportbootes auf Radarbildschirmen.

Empfehlungen für Sportbootfahrer

Eine Radarfahrt erfordert einiges an Erfahrung und Übung.

Generell gilt für Sportboote in der Binnenschifffahrt bei unsichtigem Wetter mit äußerster Vorsicht zu naivgieren. Die von der Berufsschifffahrt genutzte Fahrrinne sollte verlassen werden und sofern möglich im Flachwasserbereich geankert werden. Auf Binnenschiffahrtsstraßen wie zum Beispiel dem Rhein ist die Fahrt ohne Radar und Sprechfunk unverzüglich einzustellen.

Prüfungsfragen Sportbootführerschein mit dem Geltungsbereich Binnen

Spezifische Fragen Binnen 73 – 253

Mehrere Prüfungsfragen des Sportbootführerscheins beschäftigen sich mit dem Thema Unsichtigem Wetter.

Frage 205: Welche Sichtbeeinträchtigungen führen zu unsichtigem Wetter?
Antwort: Nebel, Schneefall, starker Regen.

Frage 206: Wie muß ein Fahrzeug ausgerüstet sein, um bei unsichtigem Wetter zu fahren?
Antwort: Mit einer für die Binnenschifffahrt zugelassenen funktionsfähigen Radaranlage und einer Sprechfunkanlage für den Binnenschifffahrtsfunk.

Frage 207: Was ist zu beachten, wenn während der Fahrt unsichtiges Wetter eintritt?
Antwort: Auf bestimmten Wasserstraßen ist ohne Radar und Sprechfunkt die Fahrt unverzüglich einzustellen.

Frage 208: Welchen Vorteil bietet ein Radarreflektor auf einem Sportboot?
Antwort: Bessere Erkennbarkeit des Sportbootes auf Radarbildschirmen.

Frage 253: Was bedeutet Radarfahrt?
Antwort: Eine Fahrt bei unsichtigem Wetter mit Radar.

Der vollständige aktuelle Fragenkatalog ist auf ELWIS veröffentlicht.

Radarfahrt

Eine Radarfahrt bedeutet die ausschließliche Navigation anhand des Radarbildschirms bei verminderter Sicht. Für eine Radarfahrt ist in der Binnenschifffahrt ein Radarpatent und eine entsprechende Ausrüstung des Fahrzeugs erforderlich.

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