Wo ist den der Fluss geblieben?
Der Rhein ist nur noch ein trauriges Rinnsal.
Viele Sonntagsausflügler kommen an den Rhein um sich die Auswirkungen der monatelangen Trockenheit anzuschauen. Großfläche Geröllfelder, längst trocken liegende Kribben und tief unten im Flussbett ein Rinnsal. Die Fahrrinne ist dank kontinuierlicher Pflege durch die Wasser und Schifffahrtsämter immer noch befahrbar.
Am 20.10.2018 betrug der Rheinpegel Düsseldorf nur noch 29 Zentimeter. Dies ist der neue Tiefststand seit Aufzeichnung des Rheinpegels. Im bereits sehr trockenen Sommer 2003 sank der Rheinpegel kurzzeitig auf 40 Zentimeter. Teilweise haben sich zur Freude der Wasservögel im Rhein schon kleine Kiesinseln gebildet. Nur eine Frage der Zeit bis dort etwas wächst.
Die Berufsschiffer leiden seit den Sommermonaten unter dem niedrigen Rheinpegel.
Mittlerweile dürfen die Binnenschiffe nur noch zu einem Drittel abladen.
Dadurch hat der Schiffsverkehr auf dem Rhein noch einmal deutlich zugenommen.
Das Ansteuern vieler Häfen ist für die Frachtschiffe nur noch mit äußerster Vorsicht möglich.
Die Frachtraten steigen und so gab es in der letzten Woche schon bei der Belieferung einiger Tankstellen Engpässe.
Wie bereits berichtet war die Rheinfähre Zons-Urdenbach aufgrund des niedrigen Rheinpegels über Wochen hinweg außer Betrieb.
Die Rinne zum Fähranleger musste deutlich ausgebaggert werden um den Betrieb wieder aufnehmen zu können. Laut Fährpersonal ist bei weiter sinkenden Rheinpegel von neuerlichen Baggerarbeiten auszugehen.
Freizeitschifffahrt und das Niedrigwasser
Die Wassersportler sind vom Niedrigwasser ebenfalls betroffen. Viele Wassersportler berichten von Grundberührungen aufgrund des Niedrigwassers. Bei den meisten Sportbooten führt eine Grundberührung häufig zu kapitalen Schäden wie beschädigte Schrauben und Antriebe.
Mittlerweile können zahlreiche Liegeplätze nicht mehr angelaufen oder verlassen werden. Viele Yachten sind sogar trocken gefallen und sitzen im Hafenschlick fest.
Auch die üblicherweise bei widrigen Verhältnisse ansteuerbares Marina Düsseldorf unterliegt massiven Einschränkungen. Nur noch die äußeren Liegeplätze sind nutzbar und dies nur von Booten mit deutlich weniger als 1 Meter Tiefgang.
Auch Rhein Trainer musste deshalb vorläufig die Motorbootausbildung auf dem Rhein einstellen. Es fehlen mindestens 50 Zentimeter am Rheinpegel Düsseldorf um die Marina verlassen und wieder ansteuern zu können.
Obwohl wir uns alle sehr über das tolle Wetter freuen, wären mehrere Wochen mit Niederschlag notwendig um auf dem Rhein für Entspannung zu sorgen.
Ob wohl ein Regentanz hilft? Sind dies schon die Auswirkungen des Klimawandels? Was können wir tun um dem entgegen zu wirken?
Der Eigner der Odin ist bei der Ansteuerung der Marina Düsseldorf auf Grund gelaufen und musste sein Schiff an der Hafenmauer festmachen. Mittlerweile ist der Wasserpass des Schiffs deutlich zu sehen. Ehe sich hier wieder etwas bewegt muss der Rhein gewaltig steigen.
Drücken wir alle die auf und am Rhein ihren Lebensunterhalt verdienen die Daumen, dass sich bald eine positive Trendwende ergibt.